TT 3. Bundesliga Post SV Mühlhausen II – TSV 1860 Ansbach 6:2

MÜHLHAUSEN (kk)- Seit Samstag ist klar, dass der TSV 1860 Ansbach mit Torben Wosik den aktuell besten Spieler der 3. Bundesliga in seinen Reihen hat. Allein kann dieser aber keine Begegnungen gewinnen, sodass die Ansbacher trotz der bisher besten Saisonleistung nach dem 2:6 im Kellerduell beim Post SV Mühlhausen nach wie vor mit leeren Händen da stehen und ein Klassenerhalt in weite Ferne gerückt ist.

Die Lotterie Doppelaufstellung (beide Vereine können Doppel 1 und 2 völlig flexibel nominieren) ist erneut nicht nach dem Wunsch der Gäste verlaufen. So bekamen es Wosik/Welt gleich mit Vozicky/Schreyer, Positionen 1 und 2 des Post SV, zu tun. Die ausgeglichene Partie, die nahezu in jedem Satz nur mit 2 Punkten Unterschied endete, ging an die Hausherren, da das TSV-Duo in den knappen Spielsituationen insbesondere bei den Rückschlägen zu passiv agierte. Dadurch ergab sich aber für Schuber/Kupfer im Doppel eine Chance. Auch hier entwickelte sich mit Ausnahme von Satz 3 ein offenes Duell. Doch gerade in der Endphase waren die Hausherren durch Kantenbälle glücklicher beziehungsweise Kartuzovs glänzte mit spektakulären Gegenschüssen.

Nachdem Jan Schubert von mehrfachen tschechischen Meister Vozicky eine kostenlose Lehrstunde erhalten hat, war es wieder einmal an Torben Wosik, um für den ersten Ansbacher Zähler zu sorgen. Dafür musste er aber gehörig arbeiten. Da er über die gesamte Spieldistanz nicht mit den verdeckten Aufschlägen von Erik Schreyer zu Recht kam und eine hohe Fehlerquote bei kurzen Vorhandbällen aufwies, ging es in Satz 5. Dort gab es eine dramatische Schlussphase. Zuerst wehrte Schreyer bei 9:10 einen Matchball an, indem er einen Vorhand-Spin mit einem unfassbaren Schlag parallel parierte, kurz danach gelang Torben Wosik bei 10:11 eine ähnliche Zauberei, die den ersten von drei Punkten zum 13:11-Endstand bedeutete. Sehr wenig Spaß hat sicherlich  Manuel Kupfer sein Aufeinandertreffen mit Kartuzovs gemacht. Der lettische Meister deklassierte den TSV-Neuzugang mit beeindruckender Dynamik. Nach zwei klaren Satzverlusten stellte Oli Welt in seinem Spiel gegen den jungen Wenzel die Taktik um. Statt diagonaler Schläge kam er mit paralleler Ausrichtung und exakterer Platzierung zum Gewinn von Satz 3 (11:4). Bei 9:9 hatte er im nächsten Durchgang den Satzausgleich auf den Schläger, verkrampfte aber dabei, sodass es viel zu schnell 9:11 stand. Beim 5:1 für Mühlhausen kam es beim Duell der beiden besten Spieler zu einem Leckerbissen auf Erstliganiveau. Folgerichtig ging der sehenswerte Schlagabtausch in den Entscheidungssatz. Dort demonstrierte Torben Wosik sein nahezu unendliches Ballgefühl und stellte Vozicky mit seinen unnachahmlichen „abgeklappten“ Schlägen beim 11:4 vor ein unüberwindbares Hindernis. Der zweite Punkt hatte den positiven Nebeneffekt, dass Jan Schubert noch einmal an die Reihe kam. Dort zeigte der Ansbacher Linkshänder eines seiner besten Matches im TSV-Dress. Durch gutes Lesen der Aufschläge von Schreyer und eine druckvolle Offensive, die seinem Gegenüber im offenen Spiel in passives Blockspiel zwang, kam er zum 2:2-Satzausgleich. Im letzten Frame verpasste er bis zum 2:7 den Start. Dieser Rückstand war nicht mehr aufzuholen.

Als Fazit nach dem 2:6-Endergebnis bleibt, dass sich der TSV gut verkauft hat, die Chancen auf den Klassenerhalt aber einen deutlichen Dämpfer erhalten haben und nur noch marginal vorhanden sind.    

Die Ergebnisse (Mühlhausen zuerst genannt): Vozicky/Schreyer – Wosik/Welt 12:10/10:12/11:8/12:10, Kartuzovs/Wenzel – Schubert/Kupfer 11:8/15:17/11:5/11:8, Vozicky – Schubert 11:4/11:4/11:6, Schreyer – Wosik 11:6/3:11/11:7/7:11/11:13, Kartuzovs – Kupfer 11:5/11:2/11:4, Wenzel – Welt 11:6/11:6/4:11/11:9, Vozicky – Wosik 11:13/11:5/8:11/11:7/4:11, Schreyer – Schubert 5:11/12:10/12:14/11:6/11:7.