Versöhnliches Hinrundenende für Reserve: Unentschieden gegen Wombach

Die Pechsträhne der Truppe um Lisa Böhmländer setzte sich am Freitagabend beim Nachholspiel gegen den TSV Herrlingen fort, denn die ursprünglich vom Gegner verlegte Begegnung musste ohne die Nummer eins, Veronika Hasilova, bestritten werden, was die Chancen natürlich von vornherein auf ein absolutes Minimum reduzierte.

Auch in den Doppeln war Fortuna den Eschenbacherinnen nicht hold, denn Annika Borsos und die frech aufspielende Ersatzspielerin Jenni Berner hatten gegen Kustermann/Richter die Sensation gleich mehrfach auf dem Schläger, ließen aber im ersten Durchgang mehrere Satzbälle ungenutzt und verspielten in der Schlussphase des Entscheidungssatzes eine 8:6 Führung.

Im vorderen Paarkreuz warf Böhmländer ihren großen Kampfgeist in Waagschale, aber gegen die aktuelle Jugendnationalspielerin Sabo und die früher im deutschen U18-Team aktive Volz musste sie trotzdem zwei Niederlagen hinnehmen. Eine spielerische Glanzleistung setzte hingegen ihre Teamkameradin Borsos, die gegen Volz bis zu ihren Matchbällen im vierten Durchgang alles richtig machte, dann aber einen unannehmbaren Kantenball hinnehmen musste und so um den verdienten Lohn gebracht wurde. Davon ließ sie sich jedoch nicht entmutigen und im zweiten Durchgang gelang ihr zum zweiten Mal binnen weniger Wochen ein fein herausgespielter Erfolg gegen die starke Sabo.

Die Hinterachse der Eschenbacherinnen wurde von der erfahrenen Binder und dem erst 14-jährigen Talent Berner gebildet und Erstgenannter gelang mit einem Viersatzerfolg gegen Richter ein tolles Comeback nach längerer Pause aufgrund einer immer noch nicht ganz ausgeheilten Schulterverletzung. Mit diesem zweiten Punkt hatte die SpVgg/DJK-Reserve ihr Pulver allerdings bereits verschossen, denn Berner ließ zwar ihr riesiges Potential aufblitzen, aber für einen Zähler im Einzel waren die Kontrahentinnen diesmal noch um eine Nummer zu groß.

Tags darauf traf man mit der Viktoria aus Wombach auf ein Team, das noch mehr von unverschuldeten Ausfällen betroffen ist wie die zweite Vertretung aus der Minnesängerstadt. Die sympathischen Unterfränkinnen mussten nämlich die Tschechin Kissner vorgeben und die Spitzenspielerin Funsch, die seit vielen Jahren zu den Ikonen im bayerischen Damentischtennis gehört, stellte sich zwar in den Dienst der Mannschaft und trat erstmals in dieser Saison im Einzel an, war aber alles andere als fit.

Nach einer Punkteteilung in den Doppeln kam es gleich zu einer vorentscheidenden Begegnung, denn Böhmländer drehte gegen Hemrich nicht nur ein 0:2 nach Sätzen, sondern auch einen 5:9 Rückstand im entscheidenden Durchgang noch um. Dieser Kraftakt verhinderte eine frühe Vorentscheidung, da ihre Mannschaftskameradinnen im ersten Einzeldurchgang allesamt leer ausgingen.

Anschließend gelang Böhmländer ein Dreisatzerfolg gegen Funsch, aber dieser Sieg gegen die Nummer 43 der deutschen Rangliste muss natürlich unter dem Vorbehalt gesehen werden, dass diese aus gesundheitlichen Gründen weit von ihrer Normalform entfernt war und wohl vor allem angetreten ist, um ein Aufrücken der starken Sommer ins vordere Paarkreuz zu verhindern.  

Diese musste sich allerdings im Duell der Routiniers der immer besser in Schwung kommenden Binder geschlagen geben, da aber Borsos und Seidens gegen Hemrich bzw. Nöth leer ausgingen, ging es mit einem 4:6 Rückstand in den letzten Einzeldurchgang. Dort gelang zunächst Binder ein wichtiger Erfolg gegen Funsch, dem Böhmländer gegen Ursula Sommer ihren vierten Sieg im vierten Spiel an diesem Nachmittag folgen ließ.

Die sich nun bietende Chance ließ sich Annika Borsos nicht entgehen und mit ihrem nervenstarken Auftritt gegen Nöth sicherte sie zumindest schon mal ein Unentschieden, welches in der Folge von der Nummer zwei der Viktoria, Sandra Hemrich, trotz tapferer Gegenwehr von Ann-Christin Seidens besiegelt wurde.

Die Reserve der Eschenbacherinnen überwintert nun auf einem Abstiegsplatz, was an und für sich keinen Beinbruch darstellt, da man vor allem mit dem Ziel in die Saison gestartet war, die gerade mal 17-jährige Böhmländer an das hohe Niveau in der Regionalliga heranzuführen. Dies ist eindrucksvoll gelungen, denn das talentierte Eigengewächs der SpVgg/DJK wusste nach ihrem Karrieresprung von der fünften in die dritte Liga im vorderen Paarkreuz mit einer Bilanz von 8:13 zu überzeugen und gehört mittlerweile auch schon zu den Stützen der Ersten.

Trotzdem trauert man bei der »Zweiten« der mittelfränkischen Damentischtennishochburg der einen oder anderen vergebenen Chance hinterher, da man am Anfang der Saison verletzungsbedingt auf die wichtige Binder verzichten musste und nun zum Schluss Spitzenspielerin Hasilova grippebedingt fehlte. Zudem gelang es praktisch in keiner Partie, dass alle Mannschaftsteile gleichzeitig ihre Bestform abrufen und dies wäre in dieser unheimlich homogenen Spielklasse die Voraussetzung gewesen, um die eine oder andere der zahlreichen knappen Niederlagen in einen Sieg umzuwandeln.

SpVgg/DJK Wolframs-Eschenbach II – TSV Herrlingen 2:8; Böhmländer/Binder – Volz/Sabo 13:11, 10:12, 8:11, 4:11; Borsos/Berner – Kustermann/Richter 11:13, 11:6, 11:4, 3:11, 8:11; Böhmländer – Sabo 10:12, 7:11, 11:9, 8:11; Borsos – Volz 7:11, 11:4, 11:9, 11:13, 5:11; Binder – Richter 6:11, 11:7, 11:7, 11:6; Berner – Kustermann 9:11, 11:8, 7:11, 5:11; Böhmländer – Volz 6:11, 11:9, 3:11, 11:9, 8:11; Borsos – Sabo 11:7, 12:10, 9:11, 11:9; Binder – Kustermann 10:12, 11:13, 9:11; Berner – Richter 9:11, 8:11, 2:11;