LOHR AM MAIN (ttwe) – Am Ende einer von großen Personalproblemen geprägten Regionalligasaison fertigten Lisa Böhmländer & Co. im Frankenderby die noch viel mehr vom Pech verfolgte Viktoria aus Wombach mit 8:0 ab und sicherten sich damit sogar völlig überraschend den Meistertitel in der dritthöchsten Spielklasse.
Die Partie gegen den Vorletzten, der auch diesmal auf sein komplettes vorderes Paarkreuz verzichten musste, war von Beginn an eine klare Sache für die Eschenbacherinnen, die zunächst beide Doppel für sich entschieden. Anschließend kämpfte die wiedererstarkte Schießer die bundesligaerfahrene Sommer in fünf engen Sätzen nieder und parallel hatte Baklanova mit Hemrich wenig Mühe.
Das erst 17-jährige SpVgg/DJK-Eigengewächs, Lisa Böhmländer, entschied in der Folge das Noppenduell gegen Nöth für sich und Carina Gallbrecht bestätigte in der Partie gegen Zilg eindrucksvoll ihren Ruf als eine der Topakteurinnen im hinteren Paarkreuz der Regionalliga Süd.
Nach dem Viersatzerfolg von Baklanova über Sommer war es dem 16-jährigen »Mannschaftsküken«, Selina Schießer, vorbehalten mit einem 3:1 gegen Hemrich diese doch ziemlich durchwachsene Saison mit einem völlig unerwarteten und sicherlich nicht geplanten Happy End abzuschließen.
Durch diesen Kantersieg zog das sportliche Aushängeschild aus der Minnesängerstadt aufgrund des besseren Spielverhältnisses noch an der DJK Kolbermoor vorbei und hätte damit als Regionalligameister eigentlich zum dritten Mal in Folge den Aufstieg in die Zweite Bundesliga realisiert. Auf ausdrücklichen und einstimmigen Wunsch der Stammspielerinnen möchte man allerdings diesmal dem Ruf als »Fahrstuhlmannschaft« kein weiteres Mal gerecht werden und sich nicht neuerlich als lupenreine Amateure dem ungleichen Kampf gegen professionell trainierende Akteurinnen aus aller Herren Länder in der zweithöchsten Spielklasse stellen.
Aus diesem Grund wird man auf den Aufstieg verzichten und auch 2011/12 wieder in der Regionalliga antreten, wobei das Toptalent Böhmländer dann als Stammspielerin und Mannschaftsführerin fungieren wird, nachdem sie heuer sowohl in der ersten Mannschaft als auch in der zweiten Vertretung spielen musste, um die zahlreichen Löcher irgendwie stopfen zu können.
Neben Böhmländer und dem Stammtrio Baklanova, Schießer und Gallbrecht waren angesichts der Personalnot noch sieben weitere Spielerinnen – zum Teil sogar aus der »Vierten« – zum Einsatz gekommen, von denen vor allem Annika Borsos, Veronika Seitz und Carolin Frey mit wichtigen Punkten zum Meistertitel beigetragen haben.
RV Viktoria Wombach - SpVgg/DJK Wolframs-Eschenbach 0:8; Sommer/Nöth – Baklanova/Gallbrecht 11:13, 9:11, 11:6, 8:11; Hemrich/Zilg – Böhmländer/Schießer 10:12, 6:11, 8:11; Sommer – Schießer 11:8, 10:12, 7:11, 11:5, 9:11; Hemrich – Baklanova 3:11, 8:11, 8:11; Nöth – Böhmländer 5:11, 4:11, 11:9, 6:11; Zilg – Gallbrecht 3:11, 4:11, 6:11; Sommer – Baklanova 7:11, 11:9, 5:11, 7:11; Hemrich – Schießer 11:13, 11:6, 8:11, 6:11;
Text zum Bild: Selina Schießer, Lisa Böhmländer, Carina Gallbrecht und Anna Baklanova (von links) fixierten mit einem 8:0 Kantersieg in Wombach den Regionalligatitel für die SpVgg/DJK Wolframs-Eschenbach
