WOLFRAMS-ESCHENBACH (ttwe) – Mit zwei klaren Siegen in der Relegation schafften die Damen V der SpVgg/DJK Wolframs-Eschenbach den Aufstieg in die Mittelfrankenliga und damit hat eine ziemlich durchwachsene Saison für die mittelfränkische Tischtennishochburg schließlich doch noch ein versöhnliches Ende gefunden.
Die fünfte Vertretung aus der Minnesängerstadt konnte aufgrund von längeren Auslandsaufenthalten erst in der Rückrunde auf die ehemaligen U18-Topspielerinnen Julia Hietsch und Corinna Salbaum zurückgreifen, landete aber als Aufsteiger in der 2. Bezirksliga Nord/West trotzdem etwas überraschend auf Rang zwei, der seit heuer zur Teilnahme an der neu geschaffenen Relegation berechtigt.
Dort stand zwar nun das Duo Salbaum und Hietsch zur Verfügung, aber dafür fiel die so wichtige Mannschaftsführerin Kerstin Wachter aus, wodurch das Team von dem erst 12-jährigen Eigengewächs Katharina Messerer in die erste Relegationsrunde geführt wurde.
Dabei musste man beim Vizemeister der 2. Bezirksliga Süd/Ost, der DJK Obermässing, antreten und komplettiert wurde das SpVgg/DJK-Quartett von der erst 15-jährigen Kristin Schwarz, die derzeit in Bestform agiert. Anfangs war die Nervosität bei allen Akteurinnen deutlich zu spüren, aber letztendlich gingen beide Doppel an die Eschenbacherinnen, die mit zunehmender Spieldauer ihre technische Überlegenheit ausspielten.
Dies setzte sich in den Einzeln fort, denn Hietsch und Salbaum profitierten von ihrer Erfahrung von gleich mehreren Endspielen um den bayerischen Meistertitel, aber auch die beiden »Youngster« Schwarz und Messerer agierten trotz ihrer Jugend ausgesprochen cool. So gab es letztendlich einen in dieser Höhe nie erwarteten 8:0 Erfolg und die Chance im Duell mit dem SC 04 Nürnberg, seines Zeichens immerhin Achter der Mittelfrankenliga, den Aufstieg zu schaffen.
Da parallel die bayerischen Mannschaftsmeisterschaften der U13 stattfanden, musste man nun neben Wachter auch auf die dort benötigte Messerer verzichten, für die Sarah Kinner ins Aufgebot rückte. Aber die Gastgeberinnen aus der Nürnberger Nordstadt hatten ebenfalls einen Ausfall zu verzeichnen, den sie jedoch viel schlechter kompensieren konnten.
Die Hoffnungen des SC 04 auf vier Zähler durch Anna Schulte wurden zudem bereits in den Doppeln zerstört und anschließend rangen Salbaum und Schwarz die stärkste Spielerin der Gastgeberinnen auch im Einzel letztendlich souverän nieder. Hinten agierte Hietsch wie gewohnt kaltschnäuzig und nur Kinner hatte etwas mit ihren Nerven zu kämpfen. Dadurch war sie zwar bis zum Ende der Partie weit von ihrer Normalform entfernt, brachte aber den Entscheidungssatz dank einer tollen kämpferischen Leistung schließlich doch relativ klar nach Hause.
Mit dem daraus resultierenden 8:0 Kantersieg hat die SpVgg/DJK-Fünfte den dritten Aufstieg innerhalb von drei Jahren von der 1. Kreisliga bis zur Mittelfrankenliga fixiert. Neben den in der Relegation eingesetzten Spielerinnen waren daran auch Lena Vogt, Tina Thiem, Melanie Ludwig und natürlich der Leitwolf Kerstin Wachter beteiligt.
Dieses »Happy End« tröstet über die großen Personalprobleme im Damenbereich in der abgelaufenen Saison hinweg, musste man doch monatelang auf gleich drei Topspielerinnen verzichten, von denen bis zum Ende der Rückrunde nur Veronika Seitz wieder ins Geschehen eingreifen konnte.
Umso bemerkenswerter waren daher die sportlichen Erfolge, denn die erste Mannschaft um Lisa Böhmländer sicherte sich trotzdem den Vizemeistertitel in der Regionalliga und hätte sogar neuerlich in die 2. Bundesliga aufsteigen können, worauf man allerdings wie schon im Vorjahr verzichtete.
Noch knapper schrammte die SpVgg/DJK-Reserve in der Oberliga am Meistertitel vorbei, denn der von Annika Borsos überragend angeführten Truppe wurde bei Punktegleichheit mit Niederbergkirchen nur das minimal schlechtere Spielverhältnis zum Verhängnis. Dank toller Leistungen von Sabrina Krämer, Ann-Christin Seidens und der erst 15-jährigen Jenni Berner würde das aber sogar zum Aufstieg in die 3. Liga reichen und diese Entscheidung muss bis Anfang Juni gefällt werden.
Ebenfalls in der Oberliga war die dritte Damenmannschaft der Eschenbacherinnen aktiv, aber dieses Team musste aufgrund der bereits erwähnten Ausfälle regelrecht geopfert werden, um den so wichtigen Unterbau nicht zu zerstören. Hier wird es einen kompletten Neuaufbau in der Bayernliga 2012/13 um die beiden »Urgesteine« Veronika Seitz und Marion Binder geben, die mit ihrer Erfahrung gerade jüngeren Spielerinnen viel Rückhalt geben können.
Überaus positiv war auch der fünfte Platz der Damen IV in der Bayernliga, denn das war von diesem jungen Team um Mannschaftsführerin Steffi Seitz gerade als Aufsteiger im Vorfeld keineswegs zu erwarten. Die erst 16-jährige Larissa Wirth empfahl sich dabei mit ansprechenden Leistungen im vorderen Paarkreuz für höhere Aufgaben innerhalb der SpVgg/DJK und auch Melanie Ludwig wird dieser Mannschaft in der kommenden Spielzeit nicht mehr zur Verfügung stehen, da sie nun studienbedingt in Heidelberg lebt.
Ohne Ambitionen nach oben, aber auch ohne irgendwelche Sorgen in Sachen Klassenerhalt landete die U18-Bayernligatruppe auf dem ausgezeichneten dritten Rang, obwohl fast ständig gleich mehrere erst 11- bis 12-jährige Talente zum Einsatz kamen. Als »Dino« in der höchsten Nachwuchsspielklasse wird dieses Team nun das Dutzend voll machen, da man in der kommenden Saison seit 12 Jahren ohne Unterbrechung in dieser Eliteliga vertreten ist.
Relegation zur Mittelfrankenliga, 1.Runde: DJK Obermässing - SpVgg/DJK Wolframs-Eschenbach V 0:8; Schiller/Lerzer – Salbaum/Hietsch 12:10, 7:11, 7:11, 6:11; Korzer/Heindl – Schwarz/Messerer 11:9, 8:11, 9:11, 4:11; Schiller – Schwarz 11:13, 5:11, 12:14; Korzer – Salbaum 9:11, 11:8, 6:11, 7:11; Heindl – Messerer 8:11, 8:11, 7:11; Lerzer – Hietsch 6:11, 5:11, 3:11; Schiller – Salbaum 11:5, 9:11, 6:11, 9:11; Korzer – Schwarz 3:11, 7:11, 6:11;
Relegation zur Mittelfrankenliga, 2.Runde: SC 04 Nürnberg - SpVgg/DJK Wolframs-Eschenbach V 0:8; Groschwitz/Groschwitz – Kinner/Schwarz 4:11, 6:11, 7:11; Knobloch/Schulte – Salbaum/Hietsch 10:12, 9:11, 11:8, 6:11; Knobloch – Schwarz 5:11, 2:11, 2:11; Schulte – Salbaum 3:11, 11:9, 5:11, 12:14; T. Groschwitz – Kinner 8:11, 12:10, 11:5, 8:11, 4:11; N. Groschwitz – Hietsch 4:11, 4:11, 1:11; Knobloch – Salbaum 6:11, 3:11, 6:11; Schulte – Schwarz 6:11, 9:11, 9:11;
