WOLFRAMS-ESCHENBACH (ttwe) – Beim richtungsweisenden Auswärtskoppelspieltag in Baden-Württemberg entschieden Lisa Böhmländer & Co. die beiden Partien in Betzingen und Herrlingen für sich und setzten sich vorentscheidend von der Abstiegs- bzw. Relegationszone ab, die heuer aufgrund der Ligareform schon mit Rang sieben beginnt.
Das Gastspiel im baden-württembergischen Betzingen am frühen Sonntagmorgen begann mit einer Punkteteilung in den Doppeln, denn während Böhmländer/Kahn die schlechtere Kombination der Gastgeberinnen klar dominierten, mussten Saglova/Gallbrecht in fünf hart umkämpften Durchgängen ihre dritte Saisonniederlage hinnehmen.
Ähnlich ausgeglichen ging es im ersten Einzeldurchgang weiter, da Saglova und Gallbrecht ihre Begegnungen zwar relativ klar für sich entschieden, aber Kahn und Böhmländer zwei weitere Fünfsatzniederlagen hinnehmen mussten.
Im Spitzeneinzel fegte Saglova die Litauerin Kardauskaite regelrecht von der Platte und parallel sorgte Kahn gegen die Tschechin Bartosova für die erstmalige Führung der Eschenbacherinnen. Die dritte Legionärin in den Reihen der Gastgeberinnen, Natalia Kaluzna, hielt allerdings umgehend dagegen, aber dank eines sicheren Dreisatzerfolgs von Böhmländer gegen Lederer ging die SpVgg/DJK mit einem 6:4 Vorsprung in den letzten Durchgang.
Dort wurde es nun so richtig dramatisch, denn Saglova hatte im vierten Satz bei 10:8 gegen die groß aufspielende Kaluzna zwei Matchbälle, die sie allerdings ungenutzt ließ und deshalb noch mit 13:15 verlor. Im finalen Durchgang hatte der Leitwolf der Eschenbacherinnen bei 10:9 eine weitere Chance das Spiel für sich zu entscheiden, aber es ging neuerlich in die Verlängerung, in der meist die Nummer drei von Betzingen einen Zähler voran lag. Saglova wehrte allerdings ihrerseits alle Matchbälle ab und setzte sich letztendlich doch noch mit 20:18 durch.
Am Nebentisch forderte die starke Gallbrecht Kardauskaite alles ab, am Ende der überaus engen Partie hatte die Litauerin jedoch vier Punkte mehr auf dem Konto und das reichte zu einem 3: 1 Erfolg. So war nun Mannschaftsführerin Böhmländer gefragt, die gegen Bartosova zwar schnell mit 2:0 in Führung ging, aber letztendlich doch in den Entscheidungssatz musste. Sie steckte diesen Rückschlag allerdings eiskalt weg und mit fixierte mit einem 11:7 den letztendlich verdienten 8:5 Sieg für ihr Team.
Aufgrund der langen Spieldauer musste man anschließend richtiggehend nach Herrlingen hetzen, steckte diesen Stress beim befreundeten Team in der Nähe von Ulm jedoch perfekt weg und so kam es zu einem äußerst seltenen Ereignis: die Wolframs-Eschenbacherinnen gewannen nämlich beide Doppel und gingen so mit einem 2:0 in die Einzel.
Dort wurde die Euphorie zwar zunächst von Kustermann etwas gedämpft, aber Saglova und Gallbrecht ließen gar nichts anbrennen und Lisa Böhmländer nähert sich nach ihrer ebenso langwierigen wie schmerzhaften Verletzung immer mehr ihrer alten Stärke. Gegen Richter lag sie zwar schon mit 1:2 Sätzen und 4:8 im dritten Durchgang zurück, aber mit ihrem fast schon legendärem Kampfgeist und stählernen Nerven drehte sie die Partie noch und damit war der Widerstand von Herrlingen eigentlich gebrochen.
In den folgenden drei Einzeln gaben die SpVgg/DJK-Asse nur mehr einen einzigen Satz ab und brachten so den in dieser Höhe niemals erwarteten 8:1 Erfolg in trockene Tücher. Damit überwintern Böhmländer & Co. nicht nur als Tabellenzweiter, sondern man hat nun bereits einen Respektabstand von acht Zählern zur »Todeszone«, die heuer aufgrund der Neugliederung der Regional- und Oberligen schon mit Rang sieben beginnt. Wie richtungweisend die Partien gegen Betzingen und Herrlingen waren, lässt sich auch daran erkennen, dass man im Falle von zwei Niederlagen nur ganze zwei Punkte von Tabellenplatz sieben entfernt gewesen wäre.
Die zweite Regionalligatruppe aus Wolframs-Eschenbach ziert zwar das Tabellenende, aber dies war erstens erwartet worden und zweitens hatte man mit Pech und personellen Ausfällen zu kämpfen. Aber die Hauptintention, nämlich junge Talente ohne Druck an das Regionalliganiveau heranzuführen, hat sich zumindest im Fall von Jenni Berner gelohnt, da die 16-jährige in ihrem ersten Jahr in der dritten Liga bislang eine respektable Bilanz von 5:6 aufweist und damit ähnlich wie Urgestein Sabrina Krämer positiv überraschte.
Die Hinrunden-Bilanzen der SpVgg/DJK I: Saglova 21:3, Kahn 13:6, Gallbrecht 11:12, Borsos 5:5 und Böhmländer 5:4.
TSV Betzingen - SpVgg/DJK Wolframs-Eschenbach 5:8; Bartosova/Lederer – Kahn/Böhmländer – 4:11, 7:11, 9:11; Kardauskaite/Kaluzna – Saglova/Gallbrecht 11:8, 9:11, 11:3, 10:12, 11:6; Kardauskaite – Kahn 6:11, 11:7, 5:11, 11:4, 11:6; Bartosova – Saglova 5:11, 18:20, 11:8, 3:11; Kaluzna – Böhmländer 11:9, 5:11, 4:11, 11:6, 11:7; Lederer – Gallbrecht 5:11, 5:11, 6:11; Kardauskaite – Saglova 8:11, 6:11, 4:11; Bartosova – Kahn 10:12, 6:11, 8:11; Kaluzna – Gallbrecht 11:8, 13:11, 4:11, 11:6; Lederer – Böhmländer 11:13, 6:11, 7:11; Kaluzna – Saglova 1:11, 11:9, 8:11, 15:13, 18:20; Kardauskaite – Gallbrecht 12:10, 15:13, 10:12, 11:9; Bartosova – Böhmländer 9:11, 5:11, 11:8, 11:8, 7:11;
TSV Herrlingen - SpVgg/DJK Wolframs-Eschenbach 1:8; Kustermann/Richter – Kahn/Böhmländer 10:12, 9:11, 6:11; Volz/Honold – Saglova/Gallbrecht 11:9, 11:9, 5:11, 4:11, 7:11; Kustermann – Kahn 11:7, 11:9, 12:10; Volz – Saglova 5:11, 7:11, 4:11; Richter – Böhmländer 11:2, 5:11, 11:6, 8:11, 5:11; Honold – Gallbrecht 3:11, 6:11, 4:11; Kustermann – Saglova 4:11, 8:11, 9:11; Volz – Kahn 7:11, 8:11, 4:11; Richter – Gallbrecht 13:11, 7:11, 7:11, 5:11;
